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Alois Gangkofner

 

Aloys F. Gangkofner

Aloys Ferdinand Gangkofner (* 1920 in Reichenberg; † 2003 in München) war ein deutscher Glasgestalter.

 

Leben

Aloys Gangkofner wurde in Reichenberg im Bayerischen Wald geboren – einer Region, die für ihr traditionelles Glashandwerk berühmt ist. Sein Vater arbeitete als Glasschleifer in der nahegelegenen Glasfabrik Riedlhütte. Aloys Gangkofner besuchte die Staatliche Fachschule für Glasindustrie in Zwiesel, absolvierte eine Fabriklehre als Glasschleifer in der Glasfabrik Riedlhütte und arbeitete ab 1937 bei einem Ingenieurbüro, bevor er 1939 zum Wehrdienst eingezogen wurde. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft begann er eine freiberufliche Tätigkeit und wurde als Fachlehrer an der Akademie der Bildenden Künste München angestellt. Aloys Gangkofner ist der Vater des Künstlers Matthias Gangkofner.

(Matthias Gangkofner (* 8. Mai 1959 in München) ist ein deutscher Maler, Zeichner und Bildhauer.)

Werk

Ab 1952 interessierte sich Gangkofner vermehrt für althergebrachte Techniken zum freien Formen von Glas. Die Werkstatt der Waldsassener Glashütte Lamberts stand ihm in dieser Zeit am Wochenende zur Verfügung. Gemeinsam mit den dortigen Glasmachern experimentierte Gangkofner mit traditionellen vom Vergessen bedrohten Fertigungstechniken und erweiterte die gestalterischen Möglichkeiten dieser überlieferten Produktionsmethoden. Dazu skizzierte er die gewünschten Formen, die Glasmacher bliesen das Glas entsprechend und Gangkofner formte das heiße Material zusätzlich mit Holzscheiten.

Neben dieser stark handwerklich geprägten Vorgehensweise, entwickelte Gangkofner jedoch auch Produkte für die Serienfertigung. Insbesondere seine Entwürfe für die namhafte Glashütte Peill & Putzler mit Sitz in Dürenerlangten große Verbreitung und Bekanntheit.

Darüber hinaus schuf Aloys Gangkofner Lichtinstallationen in Foyers und Sitzungssälen von Versicherungen, Banken und Theatern. Dabei handelte es sich weniger um funktionale Beleuchtungslösungen als um repräsentative Blickfänger. Oftmals waren es Arrangements hunderter handwerklich gefertigter Bleikristallprismen oder massiver Kristallglaskugeln, die er effektvoll mit Leuchtmitteln kombinierte.

2018 legte das Unternehmen Mawa Design eine Auswahl von Pendelleuchten nach Entwürfen Gangkofners neu auf.

Auszeichnungen

  • 1954 wurden Arbeiten von Aloys Gangkofner auf der X. Triennale di Milano ausgezeichnet.

Aus_ marcanto.com

Aloys Ferdinand Gangkofner (1920 - 2003)

Aloys Ferdinand Gangkofner zählt zu den bedeutendsten deutschen Glasgestaltern der Nachkriegszeit. Er wurde 1920 in Reichenberg im Bayerischen Wald geboren – einer Region, die für ihr traditionelles Glashandwerk berühmt ist. Aloys Gangkofner besuchte die Staatliche Fachschule für Glasindustrie in Zwiesel, absolvierte eine Fabriklehre als Glasschleifer in der Glasfabrik Riedlhütte und arbeitete ab 1937 bei einem Ingenieurbüro, bevor er 1939 zum Wehrdienst eingezogen wurde. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft begann er eine freiberufliche Tätigkeit und wurde als Fachlehrer an der Münchner Akademie der Bildenden Künste angestellt. 1954 wurden Arbeiten von Aloys Gangkofner auf der X. Triennale in Mailand ausgezeichnet.

Aus: aloysgangkofner.de/biographie

 

Aloys F. Gangkofner

Foto: Werner Peters

1920

Geboren in Reichenberg, Kreis Grafenau, Bayerischer Wald---

1934–1935

Staatliche Fachschule für Glasindustrie, Zwiesel---

1935–1936

Fabriklehre in der Glasfabrik Riedlhütte als Glasschleifer---

1945–1946

Staatliche Fachschule für Glasindustrie, Zwiesel, freiberufliche Tätigkeit---

1946

Angestellt als Fachlehrer an der Akademie der Bildenden Künste München,
    freiberufliche Tätigkeit---

1952

Beginn der Arbeiten in der Glasfabrik Lamberts, Waldsassen, Wiederauffinden und Anwenden alter Glasmachertechniken---

1953

Beginn als freier Entwerfer für die Glasfabrik Peill + Putzler in Düren
    und für die Hessenglaswerke, Stierstadt---

1954

Goldmedaille der Triennale in Mailand, Ausstellungen der freigeblasenen Gefäße---

1959

Freier Entwerfer für die Beleuchtungsfabrik Erco in Lüdenscheid---

1973

Honorarprofessur an der Akademie der Bildenden Künste München---

1983

Schaffung des Lehrstuhls für Glas und Licht an der Akademie der Bildenden Künste München---

1989

Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste München---

2003

Gestorben in München---